Analdrüsen beim Hund – Kleines Organ, oft großes Drama
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Wenn der Hund plötzlich beginnt, mit dem Hinterteil über den Teppich zu rutschen, kratzen oder sich ständig nach hinten zu drehen, ist das für viele Halter:innen
erstmal irritierend. Für den Hund aber ist es oft ein Hilferuf: „Da unten juckt’s, drückt’s oder tut weh!“
Willkommen im geheimnisvollen Reich der Analdrüsen – zwei kleine Drüsen mit großer Wirkung.
Was sind Analdrüsen überhaupt?
Die Analdrüsen (oder Analbeutel) sind zwei kleine säckchenartige Drüsen, die sich links und rechts vom After befinden – etwa auf „4 und 8 Uhr“. Sie enthalten ein übel riechendes, öliges Sekret, das normalerweise beim Kotabsatz ausgeschieden wird.
Dieses Sekret dient bei Hunden übrigens zur Reviermarkierung und Kommunikation – Hunde „lesen“ daran, wer da war.
Woran erkenne ich Probleme mit den Analdrüsen?
Wenn der Abfluss gestört ist, kann es zu Verstopfungen, Entzündungen oder sogar Abszessen kommen. Typische Anzeichen sind:
- „Schlittenfahren“: Der Hund rutscht mit dem Po über den Boden
- Häufiges Lecken, Knabbern oder Kratzen am After
- Ständiges Um-die-eigene-Achse-Drehen
- Schmerzäußerungen beim Hinsetzen oder Kotabsatz
- Übler Geruch – teils auch spontan durch „Selbstentleerung“
- Schwellung oder Rötung um den After
Was passiert, wenn man nichts unternimmt?
Wird das Sekret zu dickflüssig oder blockiert, entzündet sich die Drüse – es kann ein schmerzhafter Abszess entstehen, der im schlimmsten Fall aufplatzt.
Die Folge: starke Schmerzen, Fieber und tierärztliche Behandlung mit Antibiotika oder gar OP.
Was tun bei verstopften Analdrüsen?
1. Ab zum Tierarzt oder zur Tierheilpraktikerin
Die Drüsen können manuell ausgedrückt werden – das sollte fachkundig geschehen, da falsches Ausdrücken Schaden anrichten kann.
2. Futtercheck
Weicher oder zu häufiger Kot führt oft dazu, dass die Drüsen nicht ausreichend entleert werden. Eine Futterumstellung oder die Ergänzung mit Ballaststoffen kann helfen.
3. Bewegung & Körpergewicht
Übergewicht und zu wenig Bewegung wirken sich negativ aus – Bewegung fördert die natürliche Entleerung.
4. Pflegeprodukte meiden
Aggressive Shampoos oder häufiges Baden können die empfindliche Haut rund um den After reizen – lieber natürlich und mild bleiben!
Was kann ich präventiv tun?
- Hochwertiges, ballaststoffreiches Futter
- Regelmäßige Bewegung & Gewichtskontrolle
- Beobachtung der Kotkonsistenz
- Regelmäßiger Check beim Tierarzt oder Tierheilpraktiker
Und ja – auch eine sanfte manuelle Entleerung durch Fachleute in bestimmten Abständen kann bei empfindlichen Hunden sinnvoll sein.
Fazit - Klein, aber oho!
Die Analdrüsen sind ein Paradebeispiel dafür, wie ein kleines körperliches Detail großen Einfluss auf das Wohlbefinden deines Hundes haben kann. Ignorieren? Bitte nicht. Frühzeitig erkennen? Unbedingt!
Denn: Ein Hund, der schmerzfrei sitzen, rennen und sein Geschäft erledigen kann, ist ein glücklicher Hund.
Hast du Fragen zur Pflege, Ernährung oder Unterstützung bei Analdrüsenproblemen?
Bei Martha's bekommst du ehrliche Beratung und sanfte Hilfe – mit Herz, Erfahrung und Verstand.